Eiszeit-Fotografie
Eisfotografie
Der Winter ist für viele Hobbyfotografen oft eine eher motivarme Zeit. Da lag möglicherweise ein neues Makroobjektiv unter dem Weihnachtsbaum, aber weder Blumen, noch Schmetterlinge sind da und eine schneebedeckte und tolle Winterlandschaft haben auch die wenigsten vor der Haustür. Aber es gibt dennoch etwas, was man im Winter fotografieren kann und wo auch das Makroobjektiv zum Einsatz kommen kann. Es ist Eis. Nun denkt man bei Eis natürlich an riesige zugefrorene Gewässer oder an blaue Eisberge, oder an große Skulpturen aus Eis, sowie gigantische gefrorene Wasserfälle.
Bild 01 SIGMA SD1 Merrill SIGMA 70-200MM F/2.8 EX DG OS HSM (Island)
Bild 02 SIGMA DP3 Merrill (Island)
Bild 03 SIGMA SD1 Merrill SIGMA 70-200MM F/2.8 EX DG OS HSM (Island)
Zweifellos ist das eine großartige Art Eis zu fotografieren und sehr empfehlenswert. Aber man muss nicht unbedingt nach Island oder andere nordische Länder gehen um Eis zu fotografieren. Das Schöne ist ja, selbst in eher schneearmen und milden Wintern gibt es immer wieder Frostphasen und auch im Flachland bildet sich Eis. Das muss nicht unbedingt ein zugefrorener See sein, selbst in kleinen Pfützen kann man interessante Motive finden. Man muss nur die Augen offen halten und Motive entdecken. Große Motive in kleinen Welten. Wenn man versucht mit den Augen Eisbildungen regelrecht zu scannen und gedanklich Bildausschnitte kreiert, wird man manchmal selbst in der kleinsten Pfütze schon fündig.
Bild 04 SIGMA SD14 SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Erzgebirge)
Richtig interessant sind natürlich Eisbildungen an größeren, oder fließenden Gewässern. Was man da für Strukturen, Farben und Details entdecken kann, was für Bilder man da komponieren kann, ist faszinierend und schon ein Abenteuer, ohne überhaupt auf den Auslöser zu drücken. Da gibt es kleine Lufteinschlüsse und andere Dinge die mit eingefroren sind, verschiedene Schichten im Eis und vieles mehr.
Bild 05 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Wichtig ist, dass man sich Zeit nimmt um den richtigen Bildausschnitt zu finden. Nur ein paar Zentimeter, manchmal sogar Millimeter verschoben, ergeben sich ganz andere und neue Möglichkeiten. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man dann zu Hause am PC entdeckt, dass man bildwirksame Details angeschnitten hat oder eine kleine Verlagerung ein viel harmonischeres Bild ergeben hätte. Wenn man das alles beachtet, ergeben sich aus dem Eis manchmal kreative Möglichkeiten, mit Bildern welche die Phantasie beflügeln und die spannend sind, Bilder welche dem Betrachter die Möglichkeit geben, darin auf Entdeckungsreise zu gehen und immer wieder Neues zu entdecken.
Bild 06 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Das Licht spielt natürlich in der Fotografie immer eine Rolle und da macht die Eisfotografie keine Ausnahme. Interessant ist, welche Farben Eis haben kann, je nach Licht, nach Reflektionen vom Himmel, aber auch nach Brennweite. Eine längere Brennweite, beispielsweise ein Makroobjektiv wie das SIGMA 150mm, oder SIGMA 180mm führen zu einer Verdichtung, der Ausschnitt ist bei geringem Motivabstand sehr klein, die Farben kommen intensiver zur Geltung. Eis kann sehr viele Farbnuancen haben, kristallklar, tiefblau, rot, fast weiß, oder auch tiefschwarz. Abhängig von den Lichtverhältnissen, den Umgebungsfarben, der Himmelsreflektion, aber auch von der Perspektive. Das bedeutet aber auch, dass man Eis bei nahezu allen Lichtverhältnissen attraktiv fotografieren kann, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung können dadurch hervorgerufene Reflektionen sehr schön sein, aber auch bei bewölktem Himmel und im Schatten kann man Eisfotografie betreiben. Inwiefern dann Farben und Farbverläufe mittels Bildbearbeitung noch ein wenig hervorgerufen werden, das bleibt den Vorlieben des Fotografen überlassen, aber gerade bei Eis wirkt es natürlich besonders schön wenn die Farben sehr intensiv sind.
Bild 07 SIGMA SD1 Merrill SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Erzgebirge)
Bild 08 SIGMA SD15 SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Erzgebirge)
Bild 09 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Bild 10 SIGMA SD1 Merrill SIGMA 70-200MM F/2.8 EX DG OS HSM (Island)
Bild 11 SIGMA SD14 SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Erzgebirge)
Bild 12 SIGMA dp1 Quattro (Schweiz)
Eine weitere Möglichkeit bietet die Eisfotografie an fließenden Gewässern. Nicht nur, dass man da häufig sehr besonders bizarre Eisstrukturen findet, man hat auch die Möglichkeit die Ambivalenz, das Zusammenspiel oder die Harmonie aus „fließend“ und „starr“ abzubilden. Kleine Bäche frieren auch im Flachland schnell an den Rändern zu, oder es bilden sich auf Steinen und anderen Dingen im Bach Eisgebilde.
Bild 13 SIGMA dp3 Quattro (Deutschland / Taunus)
Auch Reifkristalle finden sich in schneearmen Regionen oft auf dem Eis. Auch diese lassen sich wunderbar fotografieren. Wichtig ist bei der Eisfotografie von oben, insbesondere wenn sich noch Motive (wie Reifkristalle, Blätter usw.) auf dem Eis befinden, dass die Kamera möglichst parallel ausgerichtet ist um möglichst die gesamte Bildfläche in der Schärfeebene zu haben. Ob man dann auf die Eisstruktur, oder andere auf dem Eis liegende Dinge fokussiert, das ist individuell abhängig vom Motiv und auch davon worauf man den Blick des Betrachters lenken will. Sehr komfortabel geht das, wenn man im Live-view den Schärfebereich farbig angezeigt bekommt wie das bei der SIGMA sd Quattro und sd Quattro H der Fall ist.
Bild 14 sd Quattro SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Taunus)
Bild 15 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Bild 16 SIGMA sd Quattro SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Taunus)
Aber ein Kippen der Kamera, selbst wenn es nur gering ist, bewirkt einen Schärfeverlauf über das Bild. In der Makrofotografie von Pflanzen beispielsweise kann das sehr schön wirken, bei einem Bild welches eine gerade Fläche zeigt, passt es meistens nicht. Da lohnt es sich, eine Wasserwaage zu benutzen wenn man die Kamera direkt nach unten schauen lässt. Bilder von Reifkristallen auf dem Eis lassen sich zum einen eher klassisch fotografieren und ausarbeiten, oder bieten auch Raum für eine etwas kreativere und abstraktere Fotografie und Ausarbeitung.
Bild 17 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Mit welcher Technik man Eis am besten fotografiert, lässt sich nicht pauschal beantworten. Wir benutzen dazu sehr gern ein Makroobjektiv, sowohl das SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM als auch das SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM. Aber auch mit anderen Brennweiten lässt sich Eis sehr gut fotografieren und einige der hier gezeigten Bilder entstanden mit den SIGMA Kameras aus der DP-Serie. Je länger die Brennweite, umso mehr kleinste Details kann man zeigen und umso überraschender ist manchmal das, was man sieht. Es lassen sich Dinge darstellen, die man aus unserem normalen Blickwinkel und Perspektive manchmal gar nicht wahrnimmt. Wir bevorzugen, wie bei fast allen unseren Naturbildern, die Kombination aus SIGMA-Objektiven und Kameras, der Foveonsensor bildet die Details ganz besonders gut ab und die Farben und Farbübergänge sind einfach wunderschön.
Bild 18 SIGMA sd Quattro H SIGMA 180MM F/2,8 EX APO MACRO OS HSM (Deutschland / Taunus)
Um eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen, ist es sinnvoll möglichst weit abzublenden, anders als in der Makrofotografie freigestellter Motive, will man möglichst viele Details erfassen und je nach Motivabstand und Objektiv, ist die Schärfeebene nicht so dick. Unter Histogrammkontrolle, am Monitor der Kamera, wählt man am besten eine Belichtungszeit welche es ermöglicht viel Struktur und kleinste Details zu erfassen, aber gleichzeitig ein Ausbrennen der hellen Bereiche verhindert. Insbesondere bei direktem Licht gibt es schnell glitzernde Bereiche welche überstrahlt sein können. Natürlich ist es sinnvoll diese Aufnahmen stets vom Stativ zu machen. Zum einen um verwacklungsfreie Bilder zu erhalten, zum anderen lässt sich so der Bildausschnitt oft besser komponieren. Wenn man fließendes Wasser “ weich“ und homogen darstellen will, dann hilft ein Graufilter die Belichtungszeit zu verlängern, die Stärke richtet sich nach dem vorhandenen Licht. Es lohnt sich dann mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zu machen, manchmal sieht ein wenig Dynamik und Fließstruktur im Wasser, in Verbindung mit Eis, sogar besser aus, als völlig beruhigtes Wasser, das hängt vom gewünschten Bild und der Aufnahmesituation ab.
Bild 19 SIGMA dp3 Quattro (Deutschland / Taunus)
Bild 20 SIGMA DP3 Merrill (Island)
Bild 21 SIGMA dp2 Quattro (Island)
Bei der Ausarbeitung der Bilder gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie bereits beschrieben können vorhandene Farben intensiviert werden, aber auch mit einem etwas kälteren Weißausgleich die Kälte des Motivs unterstützt werden. Auch monochrome Ausarbeitungen können sehr interessant sein, der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Manchmal ist es auch interessant ein Bild ein paarmal zu drehen um die unterschiedliche Wirkung zu erfassen.
Bild 22 sd Quattro SIGMA 150MM F/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM (Deutschland / Taunus)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fotografie von Eis auf jeden Fall zu den fotografischen Höhepunkten des Winters gehört und jedes Jahr aufs Neue fasziniert. Wir hoffen, mit unseren Bildern und Gedanken ein paar Anregungen gegeben zu haben.
Ines Mondon und Mark James Ford
www.blauvista.com/html
www.inesmondon.com
www.inesmondon.de